Preis festlegen Marktwert und Angebotspreis

Realistischen Angebotspreis festlegen: Marktwert vs. Angebotspreis

Den richtigen und realistischen Preis für die Immobilie festlegen - zwischen Marktwert und Angebotspreis unterscheiden und optimal anbieten

Die Festlegung eines Angebotspreises ist einer der wichtigsten Schritte für einen erfolgreichen Immobilienverkauf. Hierbei ist es entscheidend, den Marktwert einer Immobilie zu kennen und gleichzeitig einen attraktiven, aber auch realistischen Angebotspreis zu wählen. Ein gut gesetzter Angebotspreis wirkt sich nicht nur auf die Nachfrage, sondern auch auf die Verkaufsdauer und das Vertrauen potenzieller Käufer aus. In diesem Beitrag klären wir die Unterschiede zwischen Marktwert und Angebotspreis und zeigen auf, wie Sie einen optimalen Angebotspreis ermitteln können.

Marktwert – Die Grundlage für den Angebotspreis

Der Marktwert (auch Verkehrswert genannt) ist der geschätzte Preis, den eine Immobilie unter normalen Umständen am Markt erzielen könnte. Er wird durch verschiedene Wertermittlungsverfahren ermittelt und gibt eine objektive Einschätzung des Werts basierend auf Lage, Zustand und Größe der Immobilie sowie aktuellen Marktbedingungen.

Wie wird der Marktwert ermittelt?



Zur Ermittlung des Marktwerts einer Immobilie kommen in der Regel folgende Verfahren zum Einsatz:

  • Vergleichswertverfahren: Wird bei Eigentumswohnungen oder in Regionen mit vielen Vergleichsobjekten genutzt und basiert auf Preisen ähnlicher, kürzlich verkaufter Immobilien.
  • Sachwertverfahren: Nutzt Bau- und Grundstückskosten und ist besonders bei selbstgenutzten Einfamilienhäusern gebräuchlich.
  • Ertragswertverfahren: Wird angewandt, wenn es sich um vermietete Immobilien handelt, da hier der Wert auf Basis der erwarteten Einnahmen ermittelt wird.
  • Diese Verfahren liefern eine marktorientierte Einschätzung des Wertes. Es ist ratsam, einen Gutachter oder einen erfahrenen Makler für die Ermittlung hinzuzuziehen, um eine genaue und fundierte Bewertung zu erhalten.

Angebotspreis – Ein strategischer Ansatz zur Preisgestaltung

Der Angebotspreis ist der Preis, zu dem eine Immobilie öffentlich zum Verkauf angeboten wird. Dieser muss nicht zwingend dem Marktwert entsprechen und ist oft eine strategische Entscheidung, die vom Eigentümer oder Makler getroffen wird, um den Verkauf zu beschleunigen oder eine bestimmte Käufergruppe anzusprechen.



Warum weicht der Angebotspreis oft vom Marktwert ab?

  • Attraktivität und Verhandlungsspielraum: Ein leicht höherer Angebotspreis ermöglicht Spielraum für Preisverhandlungen, ohne den Verkaufswert stark zu mindern.
  • Zielgruppe und Verkaufsstrategie: Der Angebotspreis kann strategisch so gesetzt werden, dass er eine bestimmte Käufergruppe anspricht.
  • Aktuelle Marktsituation: In einer Marktsituation mit hoher Nachfrage kann der Angebotspreis bewusst über dem Marktwert liegen.
  • Emotionale und individuelle Faktoren: Eigentümer setzen manchmal einen höheren Preis an, da sie einen emotionalen Wert in der Immobilie sehen.

Den idealen Angebotspreis festlegen – Wie gelingt das?

Einen optimalen Angebotspreis zu finden bedeutet, den Marktwert der Immobilie als Grundlage zu nehmen und dann strategische Faktoren hinzuzufügen, um die beste Positionierung am Markt zu erreichen.


Wichtige Schritte zur Festlegung des Angebotspreises:

  1. Marktanalyse: Ein gründliches Verständnis der lokalen Immobilienpreise und der Nachfrage ist unverzichtbar. Makler und Immobilienportale bieten eine Fülle an Daten, die hier wertvolle Unterstützung leisten können.
  2. Bewertung der Immobilie: Lassen Sie den Marktwert durch ein professionelles Gutachten oder eine umfassende Maklerbewertung ermitteln, die die Besonderheiten und den aktuellen Zustand Ihrer Immobilie berücksichtigen.
  3. Berücksichtigung der Verkaufsstrategie: Überlegen Sie, ob Sie einen schnellen Verkauf anstreben oder sich Zeit für den besten Preis nehmen möchten. Eine aggressive Preisstrategie kann zu einem schnellen Verkauf führen, während ein höherer Angebotspreis oft längere Verhandlungen zur Folge hat.
  4. Flexibilität für Verhandlungen: Kalkulieren Sie einen gewissen Verhandlungsspielraum ein. Käufer erwarten häufig Preisnachlässe, und ein Angebotspreis mit Puffer erleichtert es, den gewünschten Verkaufspreis zu erzielen.
  5. Beratung durch einen Makler: Ein erfahrener Makler kann Ihnen helfen, den richtigen Angebotspreis zu finden, der realistisch ist und Ihre Verkaufsziele bestmöglich unterstützt.

Vor- und Nachteile einer strategischen Abweichung vom Marktwert

Einen Angebotspreis oberhalb oder unterhalb des Marktwertes festzulegen, kann unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Es ist wichtig, die spezifische Verkaufsstrategie und die aktuelle Marktlage im Blick zu behalten.


Höherer Angebotspreis als der Marktwert:

  • Vorteile:
  • Verhandlungsspielraum bleibt gewahrt.
  • Hoher Preis suggeriert Exklusivität und Qualität.
  • Profitieren bei hoher Nachfrage oder bei Versteigerungsszenarien möglich.
  • Nachteile:
  • Kann potenzielle Käufer abschrecken.
  • Längere Verkaufsdauer, wenn der Preis unrealistisch erscheint.

Niedrigerer Angebotspreis als der Marktwert:

  • Vorteile:
  • Generiert oft hohes Interesse und mehrere Angebote.
  • Schneller Verkauf möglich.
  • Geeignet für Märkte mit hoher Nachfrage und Wettbewerb.
  • Nachteile:
  • Geringerer Verhandlungsspielraum.
  • Risiko, die Immobilie unter Marktwert zu verkaufen, wenn keine Konkurrenzangebote kommen.

Fazit - Den richtigen Preis für den Immobilienverkauf festlegen

Die Wahl eines Angebotspreises ist mehr als eine einfache Berechnung – sie ist eine strategische Entscheidung. Ein attraktiver und realistisch gesetzter Preis kann den Verkaufsprozess beschleunigen, ein zu hoher Preis jedoch Interessenten abschrecken. Der Marktwert dient als Grundlage, auf deren Basis individuelle und marktstrategische Überlegungen den Angebotspreis gestalten.

Tipps:

  • Nutzen Sie den Marktwert als Basis und setzen Sie den Angebotspreis leicht darüber, um Verhandlungsspielraum zu haben.
  • Achten Sie auf den lokalen Markt und saisonale Schwankungen, um den besten Preis anzusetzen.
  • Ein erfahrener Makler oder Gutachter hilft Ihnen, die Immobilie korrekt einzuschätzen und den Angebotspreis strategisch zu optimieren.


Ein realistischer Angebotspreis ist ein wesentlicher Faktor für den Erfolg Ihres Immobilienverkaufs. Berücksichtigen Sie Marktanalysen, die spezifischen Eigenschaften Ihrer Immobilie und Ihre Verkaufsziele, um den idealen Preis festzulegen.

FAQ Fragen und Antworten - Vorbereitung der Immobilie für den Verkauf

Was ist der Unterschied zwischen Marktwert und Angebotspreis?

Der Marktwert ist der objektiv ermittelte Wert einer Immobilie basierend auf Standort, Zustand und Vergleichsobjekten und zeigt, was die Immobilie derzeit am Markt wert sein könnte. Der Angebotspreis hingegen ist der Preis, zu dem die Immobilie zum Verkauf angeboten wird, und kann strategisch höher oder niedriger angesetzt sein, um die Nachfrage zu beeinflussen.

Warum wird oft ein höherer Angebotspreis als der Marktwert gewählt?

Ein höherer Angebotspreis ermöglicht mehr Verhandlungsspielraum und kann das Gefühl von Exklusivität und Wert erzeugen. In einem starken Markt mit hoher Nachfrage können Verkäufer durch eine höhere Preisstrategie potenziell mehr Gewinn erzielen.

Ist es riskant, den Angebotspreis unter dem Marktwert anzusetzen?

Ein niedriger Angebotspreis kann den Verkaufsprozess beschleunigen und eine größere Zahl an Interessenten anziehen, die potenziell Gebote über dem Marktwert abgeben. Allerdings besteht das Risiko, dass der Verkaufspreis nicht den Marktwert erreicht, besonders in einem weniger konkurrenzbetonten Markt.

Wie beeinflusst die Marktlage den Angebotspreis?

In einem Verkäufermarkt (mit hoher Nachfrage und wenig Angebot) können Immobilien oft über Marktwert verkauft werden. In einem Käufermarkt hingegen, wo mehr Angebote als Interessenten vorhanden sind, könnte ein Angebotspreis nahe dem Marktwert oder darunter erforderlich sein, um potenzielle Käufer anzuziehen.

Kann der Angebotspreis während des Verkaufsprozesses angepasst werden?

Ja, es ist durchaus üblich, den Preis im Laufe der Zeit anzupassen, besonders wenn die Nachfrage niedriger ausfällt als erwartet. Eine Preisanpassung kann das Interesse anregen und den Verkaufsprozess beschleunigen.

Was passiert, wenn der Angebotspreis zu hoch angesetzt ist?

Ein zu hoher Angebotspreis kann potenzielle Käufer abschrecken und die Immobilie über längere Zeit am Markt lassen, was den Verkaufsprozess erschwert und im schlimmsten Fall zu einem späteren Preisnachlass führen kann.

Wer kann mir bei der Festlegung des Angebotspreises helfen?

Ein erfahrener Immobilienmakler oder Gutachter kann eine fundierte Einschätzung des Marktwertes und der Marktsituation geben und Sie bei der strategischen Festlegung eines realistischen Angebotspreises unterstützen.

Wie viel Verhandlungsspielraum sollte im Angebotspreis eingerechnet werden?

Der Verhandlungsspielraum hängt von der Marktsituation und den eigenen Verkaufszielen ab, liegt jedoch häufig zwischen 5 % und 10 % über dem gewünschten Verkaufspreis.

Warum ist der Marktwert nicht automatisch der Angebotspreis?

Der Marktwert bildet eine neutrale, objektive Grundlage für die Preisfindung. Der Angebotspreis hingegen kann durch strategische Überlegungen beeinflusst werden, etwa um Verhandlungsspielraum zu haben, Aufmerksamkeit zu erzeugen oder auf die aktuelle Marktlage zu reagieren.

Kann ich den Angebotspreis selbst festlegen, oder brauche ich einen Profi?

Zwar können Eigentümer den Angebotspreis selbst festlegen, doch ein Makler bringt wertvolle Marktexpertise und Verhandlungserfahrung mit, was den Verkaufsprozess erleichtert und zu einem besseren Ergebnis führen kann.

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